Wo sitzt das Fagott? Neben welchen Instrumenten spielen die Kontrabässe? Ein Sinfonieorchester ist nicht immer einfach zu überblicken - aber Augmented Reality und unser Mini-Game können dabei helfen, es besser zu verstehen. Mit 3D-Instrumenten und digitaler Bühne führt die Anwendung den Benutzer spielerisch an die Klassik heran.
Höchstwahrscheinlich hat kaum jemand die Möglichkeit, sich ein Sinfonieorchester nach Hause zu holen, um mehr über die einzelnen Stimmgruppen und deren Instrumente zu erfahren. Aber warum sollte man auch über 100 Musiker in seinem Wohnzimmer stapeln, wenn es mit Augmented Reality viel einfacher geht? Mit dem Mini-Game „Virtuelles Orchester“ könnt Ihr mit 3D-Instrumenten und einer digitalen Bühne testen, wie gut Ihr den Aufbau eines Orchesters kennt – mit der App „Konzerthaus Plus“ ganz bequem von zu Hause aus oder in der Digitalen Ausstellung im Konzerthaus Berlin.
Das Mini-Game will den Benutzer mit Hilfe von AR spielerisch an die Klassik heranführen und die Grundlagen des Sinfonieorchesters vermitteln. Der Benutzer lernt, welche Instrumente es gibt, wo sie im Orchester platziert und in welche Stimmgruppen sie aufgeteilt sind. Dabei hilft bereits der Marker, den Aufbau des Orchesters besser zu verstehen: Ein schematischer Überblick über die Stimmgruppen liefert einen direkten Bezug zur Thematik.

Die Stele des „Virtuellen Orchesters“ in der Digitalen Ausstellung: Der Marker zeigt den schematischen Aufbau eines Sinfonieorchesters und hilft dem Benutzer, sich in der Anordnung zurecht zu finden. Foto: Pablo Castagnola
Scannt der Benutzer den Marker mit der App „Konzerthaus Plus“, so verwandelt sich die flache Bühne in eine digitale. Die einzelnen Stimmgruppen „wachsen“ nach oben und werden somit hervorgehoben. Nun geht es darum, die leere Bühne zu füllen: Vor ihr erscheinen 3D-Instrumente, die per Drag and Drop auf die jeweilige Position innerhalb des Orchesters verschoben werden können. Liegt der Benutzer richtig, so verbleibt das 3D-Instrument auf der Bühne – liegt er falsch, muss er es noch einmal probieren. Bei der Wahl helfen zusätzlich kleine Textschilder, die sowohl die Namen der Instrumente, als auch die Bezeichnungen der Stimmgruppen anzeigen. Um sich auch wirklich wie in einem Mini-Game zu fühlen, haben wir zusätzlich eine kleine Hürde eingebaut: Der Benutzer hat drei Leben – macht er also drei Mal einen Fehler, muss er von vorne beginnen.

Das Mini-Game im Entstehungsprozess: So sehen die Bühne und ein 3D-Instrument in Cinema 4D aus. Screenshot: Albrecht Sensch
Die digitale Bühne wurde komplett mit der Grafik-Software Cinema 4D gebaut. Damit konnten wir die Höhe der einzelnen Orchester-Sektionen, die Texturen und die kurzen Texte erstellen, setzen und visualisieren. In der digitalen Ausstellung im Vestibül des Konzerthaus Berlin ist von dem ganzen technischen Prozess im Hintergrund allerdings nichts mehr zu sehen. Und so soll es ja auch sein: Ein simples und intuitives Interface erleichtert es dem Benutzer, das Game schnell zu verstehen und beim Lernen auch noch Spaß zu haben.

So sieht das virtuelle Orchester in Augmented Reality aus – die Bühne füllt sich mit jedem richtig gesetzten Instrument. Screenshot aus der App.
Übrigens: In der Klassik gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Orchester auf der Bühne zu positionieren. Versetzt man einzelne Stimmgruppen, hat das einen großen Einfluss auf die Kommunikation unter den Musikern und auf den Gesamtklang des Werkes. Zwei Sitzanordnungen findet man heute am häufigsten: die deutsche (oft auch europäische) und die amerikanische Aufstellung. Wir haben uns bei unserem Mini-Game für die amerikanische Aufstellung entschieden – nur als Tipp, falls Ihr das Spiel ausprobieren wollt und euch schon ein bisschen auskennt.
Leave a Comment
Your email address will not be published. Required fields are marked with *